Eigene Visitenkarten designen – darauf kommt’s an

So gestalten Sie professionelle Visitenkarten...

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Immer noch unentbehrliche Begleiter - Visitenkarten öffnen auch im digitalen Geschäfsleben Türen. Allerdings kommt es auf eine ansprechende Gestaltung an.
Immer noch unentbehrliche Begleiter - Visitenkarten öffnen auch im digitalen Geschäfsleben Türen. Allerdings kommt es auf eine ansprechende Gestaltung an.

Sie sind trotz Fax, E-Mail und Messenger-Apps nie wirklich aus der Mode gekommen: Visitenkarten!

Kein Wunder, denn die meisten Geschäftsbeziehungen beginnen mit der persönlichen Übergabe eines solchen Adresskärtchens, dem sichtbaren Aushängeschild einer Person oder eines Unternehmens.

Eine „greifbare“ Visitenkarte vermittelt zudem einen professionelleren Eindruck als die simple elektronische Übermittlung virtueller Kontaktdaten per Smartphone.

Und gerade weil man mit einer gut gestalteten Visitenkarte auch ein Stück weit angeben beeindrucken kann, lohnt es sich, etwas Zeit und Mühe in ein persönliches Design zu investieren.

Im folgenden haben wir deshalb einige Dos und Don’ts für die Gestaltung von Visitenkarten zusammengetragen, die man unbedingt beachten sollte.

Eine Frage des Formats

Visitenkarten besitzen keine standardisierten Abmessungen. Wer es für nötig empfindet, darf seine Visitenkarte gerne in der Größe eines Briefpapiers mit sich führen.

Allerdings ist es durchaus sinnvoll, sich an gewisse Konventionen zu halten:

Viele Visitenkarten werden nämlich nach Erhalt in speziellen Registern aufbewahrt, ins Portemonnaie gesteckt oder an eine Akte geheftet. Immer mit dem Ziel, diese bei Bedarf schnell griffbereit zu haben.

Aus diesem Grund orientiert man sich für gewöhnlich an der Größe einer herkömmlichen Scheckkarte und so hat sich das Format von 85 * 55 mm in Deutschland und weiten Teilen der EU durchgesetzt.

Lediglich in Finnland, Polen, Ungarn und Rumänien werden eher 90 * 50 mm bevorzugt, während in Australien, Norwegen, Schweden und Dänemark 90 * 55 mm üblich sind. Aber wie man die Karte auch dreht und wendet – die beliebtesten Größen für Visitenkarten liegen alle nahe beieinander.

Material und Wirkung

Die Klassiker schlechthin sind natürlich Visitenkarten aus leichtem Karton. Üblicherweise bestehen sie aus Papieren mit einem Gewicht von 150 bis 300 g/m² und einer matten Oberflächenstruktur.

Doch es geht auch schicker: Zweifarbiger Schichtkarton (mit einer andersfarbigen Mittellage), lackierte oder geprägte Oberflächenvergütungen sind heute ebenso möglich wie vollkommen neue Materialien…

Gerade in Mode liegen Karten aus dünn geschnittenem Furnierholz oder aus Kunststoff. Besonders ausgefallen wirken Visitenkarten aus gebürstetem Aluminium und anderen Metallen.

Allerdings empfiehlt es sich, nicht unbedingt jedem Trend blind zu folgen. Grundsätzlich gilt: Die Visitenkarte muss zur Person (respektive zum Unternehmen) passen…

So käme bestimmt kein Möbelschreiner auf die Idee, Plastikkarten zu verteilen. Hingegen könnte ein Entsorgungsunternehmen mit einer aus recycelten Kunststoffen gefertigten Visitenkarte sicher punkten.

Farbenspiele

Lange galt schwarze Schrift auf weißem Grund als die einzig akzeptable Farbkombination für Visitenkarten. Das hat sich in der Zwischenzeit geändert.

Dennoch sollten Farben mit Sinn und Verstand eingesetzt werden. Wie das Material muss die Farbkomposition zur Identität der Person bzw. des Unternehmens passen:

  • Gedeckte, ruhige Farbtöne vermitteln sachliche Seriosität.
  • Pastellfarben betonen Harmonie und Zurückhaltung.
  • Grelle, bunte Farbtöne stehen für kreative Dynamik.

Auf einer ansonsten zurückhaltend gestalteten Karte setzen Farbtupfer bewusst Akzente und leiten den Blick auf Beachtenswertes. Beispielsweise wurde in der Visitenkarte zu diesem Artikel ein Element des Firmenlogos farblich hervorgehoben, während das restliche Logo als Wasserzeichen im Hintergrund bleibt.

Natürlich darf bei aller Ästhetik die Ergonomie nicht zu kurz kommen!

Lichtgraue Schrift auf weißem Untergrund wäre nicht nur schwer zu lesen, sondern wirkt auch wenig professionell. Egal, wie gut die Farbkombination zur eigenen Corporate Identity passen mag.

Äußere Form und innere Werte

Apropos Lesbarkeit. Die Frage, welche Inhalte denn nun eigentlich auf eine Visitenkarte gehören, lässt sich pauschal nicht beantworten. Hier einige allgemein geläufige Angaben:

  • Firmenname und Logo (bei geschäftlich genutzten Visitenkarten)
  • Vorname, Nachname
  • Berufsbezeichnung oder Position
  • Postanschrift (Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Ort, ggf. Land)
  • Telekontakte (Telefon, Telefax, Mobiltelefon, E-Mail-Adresse)
  • Domain der Website

Seltener sind Portraitfotos der entsprechenden Person üblich; auch mit Produkt- und Leistungsbeschreibungen sollte man sich eher zurückhalten. Visitenkarten brauchen keine langatmige Geschichte erzählen oder etwas verkaufen. Ihre Hauptaufgabe liegt darin, grundlegende Kontaktdaten zu liefern.

Im allgemeinen gilt hier der alte Grundsatz: Weniger ist mehr!

Logo

Ein Firmenlogo gehört heute wie selbstverständlich zu jedem Unternehmen, egal ob weltweit agierender Großkonzern oder kleiner Tante-Emma-Laden. Es vermittelt Individualität und stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar, mit welchem man sich bewusst von Mitbewerbern unterscheiden möchte.

Aus diesem Grund darf das eigene Firmenlogo natürlich auch auf die Visitenkarte. Ob prominent platziert oder – wie im Beispiel zu diesem Beitrag – dezent im Hintergrund, bleibt dem Gestalter überlassen.

Schriftarten und Schriftgrößen

Serifenlose Schriften wie Helvetica oder Arial wirken technisch-sachlich, während Serifen-Schriften wie Times oder Garamond persönliche Nähe ausstrahlen.

Vorsicht bei Schreib- oder Schmuckschriften (wie der allseits bekannten Comic Sans MS); diese wirken schnell kindlich und sind daher für geschäftlich genutzte Visitenkarten eher weniger geeignet.

Zierrat

QR-Codes zur Übernahme der Kontaktdaten in das Telefonbuch des Smartphones, Links zu allen Social-Media-Profilen, … – es gibt eine Menge, was man noch auf der Visitenkarte unterbringen könnte.

„Erlaubt ist, was gefällt“, sagt der Volksmund und hat natürlich recht. Trotzdem sollte sorgfältig ausgewählt werden, welche Angaben mit auf die Visitenkarte dürfen. Zu viel Information wirkt schnell unübersichtlich und ruiniert selbst das beste Design.

Tipp: Für ausführlichere Texte, sowie für die Darstellung von QR-Codes und anderen Gimmicks bietet die Rückseite der Visitenkarte genügend Raum.

Drucktechnisches

Damit Design und Wirklichkeit in der Druckerei zusammenfinden, muss man sich bereits bei der Gestaltung an gewisse technische Vorgaben halten. Diese Richtlinien unterscheiden sich zwischen den Anbietern und sollten unbedingt vor Erteilung des Druckauftrags abgeklärt werden.

Dateiformat

Die meisten Druckereien unterstützen mindestens eines der folgenden Formate:

  • PDF (mit eingebetteten Schriften)
  • SVG (Schriften in Pfade umgewandelt)
  • TIFF
  • PNG
  • JPG (höchste Qualitätsstufe)

Auflösung

Um eine hohe Detailgenauigkeit im Druck zu erreichen, sollte die Auflösung von Rastergrafiken bei mindestens 300 dpi liegen (dpi = Dots per inch, Punkte pro Zoll).

Beschnitt (Anschnitt)

Als Beschnitt bezeichnet man einen zwei bis fünf Millimeter breiten Rahmen, welcher dem Format der Visitenkarte hinzugerechnet wird.

Innerhalb des Beschnitts dürfen keine Texte oder andere zu druckende Inhalte erscheinen. Farbige Hintergründe oder durchgehende Linien (wie in der Visitenkarte des Artikelbilds) müssen jedoch in den Beschnitt hineinragen, um minimale Ungenauigkeiten beim Konfektionieren zu egalisieren.

Sicherheitsabstand

Zusätzlich zum Beschnitt schreiben viele Druckereien einen weiteren Sicherheitsabstand vor, der für Texte und andere Inhalte gilt. Innerhalb dieses Bereichs wird ein sauberer Druck nicht garantiert.

Farbraum

Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollten Visitenkarten (generell alle Drucksachen) im CMYK-Farbraum entwickelt werden.

Dieser unterscheidet sich vom auf Computerbildschirmen standardmäßig genutzten RGB-Farbraum zwar nur geringfügig; wer jedoch Wert auf eine exakte Farbwiedergabe legt, muss sich damit auseinandersetzen.

Die meisten Grafikprogramme können mit beiden Farbräumen umgehen; ein Probedruck ist aber zumindest bei großen Auflagen ratsam.

Linienstärke

Linien (auch solche bei Schriften) müssen eine gewisse Mindestdicke aufweisen, um drucktechnisch korrekt wiedergegeben zu werden:

  • Mindeststärke für positive Linien (dunkle Linie auf hellem Grund): 0,25 pt (0,09 mm)
  • Mindeststärke für negative Linien (helle Linie auf dunklem Grund): 0,5 pt (0,18 mm)

Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: September 2018
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