»Nicht Deine Cloud, nicht Dein Eigentum!«

Schattenseiten des Cloudzwangs...

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Alles Cloud oder was?! Viele elektronische Gadgets funktionieren nur so lange, wie der verantwortliche Hersteller seine Cloud-Dienste betreibt. Verschwindet die "Wolke", bleibt am Ende oft nur funktionsloser Elektroschrott übrig.
Alles Cloud oder was?! Viele elektronische Gadgets funktionieren nur so lange, wie der verantwortliche Hersteller seine Cloud-Dienste betreibt. Verschwindet die "Wolke", bleibt am Ende oft nur funktionsloser Elektroschrott übrig.

Moderne Cloud-Dienste machen es heutzutage selbst für technisch wenig versierte Anwender möglich, komplexe IT-Geräte einfach per Plug-and-Play zu nutzen:

Seien es smarte Türklingeln mit Videoübertragung, die über das Smartphone gesteuert werden, Überwachungskameras mit Bewegungssensoren und Alarmfunktion, von unterwegs regelbare Heizungsthermostate… es gibt jede Menge Beispiele für solche Gadgets.

In der Cloud ist alles ganz simpel

Normalerweise erfordern diese Geräte eine umfangreiche händische Konfiguration und müssen intern relativ komplex aufgebaut sein, mit eigenem Webserver für die Datenübertragung ausgestattet und mit diversen Sicherheitsvorkehrungen gegen unerlaubte Eindringlinge versehen.

Auch der Router des heimischen Netzwerk muss entsprechend gerüstet sein und dynamisches DNS (DDNS) beherrschen. Schließlich soll auch aus der Ferne auf die Funktionen der angeschlossenen Geräte via Handy-App zugegriffen werden können.

Kurz gesagt: Bis so ein Wunderwerk der Technik das erste Mal funktioniert, sind etliche Arbeitsschritte erforderlich, die selbst manche erfahrene Techies an ihre Grenzen bringen.

Aber es geht viel schneller und bequemer… „Cloud“ lautet das Zauberwort! Irgendwo in den großen Weiten des Internets, in irgendeinem unbekannten Rechenzentrum dieser Welt geschieht die Magie:

Zugangsdaten und Konfigurationsdateien warten dort jederzeit griffbereit, ankommende Video- und Audiodaten werden wie von Geisterhand verarbeitet und mit sämtlichen Endgeräten synchronisiert, Anweisungen der Steuerungs-Apps vollautomatisch ausgeführt… und schon erwacht moderne Technik zum Leben.

Ist das nicht toll? Naja…

Die Schattenseiten des Cloudzwangs

Lassen wir einmal alle datenschutzrechtlichen Aspekte und Fragen der Privatsphäre außer acht. Das eigentliche Problem ist in Wirklichkeit ein anderes, über das sich viele kaum Gedanken machen:

Ohne Cloud funktionieren die meisten Gadgets nicht mehr – sie werden zu teurem Elektroschrott!

Geht der Hersteller bankrott oder kündigt ein Produkt ab (sprich: stellt Verkauf und Support ein), dann sieht es schnell düster aus.

Manche Anbieter wittern nach einiger Zeit ein lukratives Geschäft, indem sie kostenpflichtige „Premium-Features“ einführen und nur noch die absolute Basisfunktionalität gratis anbieten.

Beim Gerätekauf auf unnötigen Cloudzwang achten

Deshalb sollte man beim Kauf unbedingt berücksichtigen, welche Funktionalitäten von der Cloud abhängen und wie (bzw. ob überhaupt) man diese auch alternativ nutzen kann.

Leider bieten nur wenige Hersteller Produkte, die sowohl eine einfache Konfiguration über Clouddienste zulassen, als auch (mit entsprechendem Aufwand) sich manuell betreiben lassen.

Unser Ratschlag

Verzichten Sie im Zweifelsfall auf „Cloud-only“-Produkte und achten bereits bei der Kaufentscheidung darauf, dass sich das gewünschte Gerät im Fall der Fälle ohne die Nutzung externer Dienste so einsetzen lässt, wie Sie es sich wünschen.

Damit vermeiden Sie nicht nur späteren unnötigen Ärger und hohe Kosten, sondern tragen auch zur Reduktion von Elektroschrott bei.

Bedenken Sie bitte, dass Clouddienste jederzeit verschwinden oder durch die Anbieter angepasst werden können. Sie erwerben im Grunde also gar kein Eigentum, sondern nur das Recht auf eine jederzeit von Dritten widerrufbare Nutzung. Wollen Sie das wirklich?


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: April 2024
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