Mein erstes Backup – so geht’s!

Praktischer Einstieg in die Datensicherung...

Werbung
Im Fall der Fälle ist eine Datensicherung unbezahlbar! Dabei muss das Backup Ihrer persönlichen und geschäftlichen Dateien gar nicht kompliziert sein... aber es muss einfach sein!
Im Fall der Fälle ist eine Datensicherung unbezahlbar! Dabei muss das Backup Ihrer persönlichen und geschäftlichen Dateien gar nicht kompliziert sein... aber es muss einfach sein!

Wir schreiben das Jahr 2018 – Computer und IT sind für uns alle schon längst selbstverständlicher Bestandteil des täglichen Lebens geworden.

Und dennoch gibt es den ein oder anderen unbedarften Nutzer technischer Gadgets, der ernsthaft glaubt, bei „Backup“ handele es sich um eine neue Fitness-Übung zur Straffung des verlängerten Rückens… 😉

Dabei ist diese Art der Definition gar nicht einmal so falsch, denn ohne ein Backup der eigenen Daten kommt man im Fall der Fälle ziemlich ins Schwitzen.

Wie steht es mit Ihnen… sichern Sie bereits regelmäßig Ihre persönlichen Dateien oder haben zumindest schon einmal von der Möglichkeit gehört?

Lokal oder in der Cloud?

Für viele ist das (k)eine Frage. Der gesamte Inhalt des Smartphones schwebt sowieso irgendwo in der Mobile Cloud des Anbieters, Büroarbeiten werden natürlich in der Collaboration Cloud erledigt und alles Private schlummert sicher in der ganz persönlichen Home Cloud.

Das geht so lange gut, bis Ihnen jemand in der Cloud die Daten klaut. Das reimt sich nicht nur zufällig, sondern ist leider wiederkehrende Realität. Und wie greifen Sie bei einem Ausfall des Internetzugangs auf Ihre gesicherten Dateien zu? Richtig. Gar nicht.

Es ist deshalb sinnvoll, Ihre persönlichen Dateien lokal zu sichern. Zu Hause, auf einem physischen Datenträger. Für diese Zwecke eignen sich alle Arten von mobilen Festplatten bzw. Solid State Disks (SSD) und sogar USB-Speichersticks hoher Kapazität.

Dank stetig fallender Preise für Massenspeicher sind inzwischen selbst Festplatten im Terabyte-Bereich für unter 100 € zu haben. Leistungsfähige SSD-Speicher kosten nachwievor gutes Geld, aber auch hier sanken in der Vergangenheit die Kosten pro Gigabyte Speicherplatz enorm.

Was brauche ich für eine lokale Datensicherung?

Eine portable Festplatte (alternativ Solid State Disk) samt passendem Anschlusskabel für Ihren Computer oder Notebook. Die Mindestkapazität sollte bei 500 GB liegen, so bleibt genügend Luft nach oben.

Die meisten Festplatten verwenden USB (Universal Serial Bus) als Schnittstelle zum Rechner für den Datenaustausch. Alternativen wie Firewire und Thunderbird führen bisweilen eher ein Schattendasein und benötigen außerdem häufig Adapterstecker.

Sollen Daten eines Smartphones oder Tablets gesichert werden, verbinden Sie sowohl die Sicherungsfestplatte als auch das Endgerät mit Ihrem Computer. Nun können Sie ganz bequem die Daten per Drag & Drop („Ziehen und Fallenlassen“) kopieren.

Und was ist mit Software?

Für die einfache Sicherung persönlicher Dateien ist keine spezielle Backup-Software erforderlich.

Proprietäre Softwareprodukte haben mitunter sogar den Nachteil, dass sie eine lauffähige Version des Backup-Tools für eine spätere Wiederherstellung von Daten benötigen. Wurde das Produkt aber zwischenzeitlich vom Markt genommen, arbeitet fehlerhaft oder ist mit neuen Betriebssystemen inkompatibel, sind auch die damit erzeugten Backups meist unbrauchbar.

Nichtsdestoweniger ist Software zur Datensicherung für speziellere Anwendungen sinnvoll und insbesondere bei sehr großen Datenmengen im geschäftlichen Bereich nachgerade unverzichtbar.

Wie organisiere ich meine zu sichernden Daten?

Hier kommt es in erster Linie darauf an, von welchen Daten Sie Backups erstellen möchten und auf wie vielen Endgeräten sich diese befinden. Sinnvoll ist meist eine thematische Gruppierung.

Vorschlag für eine Ordnerstruktur

──┐ <Name des Endgeräts>
  ├─── Bilder
  ├─── Musik
  ├─── Filme
  ├─── Dokumente
  ├─── Downloads
  ├─── Sonstiges

Mit diesem Verzeichnisbaum können Sie mehrere Endgeräte sichern (z.B. Notebooks, Tablets, Smartphones), indem Sie für das jeweilige Hauptverzeichnis eindeutige Namen vergeben.

Der Ordner „Sonstiges“ eignet sich beispielsweise für Backups der Kontaktlisten Ihres Smartphones oder gespeicherte Chatverläufe von Messengerdiensten. Natürlich spricht nichts dagegen, Ihrem persönlichen Bedarf entsprechend, weitere Verzeichnisse und Unterverzeichnisse anzulegen.

Alternativer Vorschlag mit Versionierung

──┐ <Name des Endgeräts>
  └──┐ <YYYY-MM-DD>
     ├─── Bilder
     ├─── Musik
     ├─── Filme
     ├─── Dokumente
     ├─── Downloads
     ├─── Sonstiges

Ersetzen Sie <YYYY-MM-DD> durch das Datum des Backups (YYYY = vierstellige Jahreszahl, MM = zweistelliger Monat, DD = zweistelliger Tag). Diese etwas ungewöhnliche Schreibweise des Datums hat den Vorteil, dass Sie so die einzelnen Backups besser chronologisch sortieren können.

Wie häufig muss ich das Backup aktualisieren?

Die Häufigkeit der Datensicherung ist hauptsächlich abhängig vom „Wert der Daten“. Dieser definiert sich einerseits durch deren (subjektive) Wichtigkeit, aber auch über die Frage der grundsätzlichen Wiederherstellbarkeit und des dafür erforderlichen Zeitaufwands.

Kann ich mehrere Versionen meiner Daten sichern?

Ja, das geht. Zum einen mit dem um Datumsangaben erweiterten Verzeichnisbaum. Hierbei müssen Sie aber berücksichtigen, dass jedes neue Backup denselben Platz einnimmt, wie das vorherige, da alle Daten redundant (mehrfach) gesichert werden. Unabhängig davon, ob Änderungen vorliegen oder nicht.

Bei großen Datenmengen lohnt der Einsatz einer speziellen Backup-Software, die eine differentielle bzw. inkrementelle Sicherung der Daten erstellt. Vereinfacht formuliert: Es werden nur solche Daten im Backup berücksichtigt, die seit dem letzten Durchlauf geändert wurden oder neu hinzukamen.

Fazit: Was noch zu sagen bleibt

Mit diesem Beitrag wollten wir Ihnen zeigen, wie einfach es im Grunde ist, ein strukturiertes Backup der eigenen persönlichen Dateien anzulegen.

Natürlich gäbe es über diese Materie noch eine Menge mehr zu erzählen; eine ganze Softwarebranche und unzählige IT-Consultants leben davon, anderen bei der Sicherung ihrer Daten (bzw. deren Wiederherstellung) behilflich zu sein. Aber der Einstieg in die Thematik ist geschafft.

Und einen Lesetipp haben wir auch noch für Sie. Im Artikel Das Wichtigste über Backups möchten wir ein wenig näher auf die technischen Grundlagen von Backups eingehen.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: November 2018
Wichtig: Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen und rechtlichen Hinweise für diesen Beitrag!