Feuergefahr durch Lithium-Ionen-Akkus? Darauf müssen Sie achten!

So beugen Sie Schäden vor...

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Kleiner Akku, große Wirkung - wiederaufladbare Batterien ("Akkumulatoren") sind heute kaum mehr wegzudenken. Doch einige Akkutypen nehmen falsche Behandlung schnell übel.
Kleiner Akku, große Wirkung - wiederaufladbare Batterien ("Akkumulatoren") sind heute kaum mehr wegzudenken. Doch einige Akkutypen nehmen falsche Behandlung schnell übel.

Viele elektronische Geräte sind heutzutage mit Akkus auf Basis der Lithium-Ionen-Technik ausgestattet – vom Smartphone über das Tablett bis hin zur Smartwatch am Handgelenk. Was jedoch die wenigsten wissen: Bei falschem Umgang besteht Brand- und sogar Explosionsgefahr!

So ist es kein Wunder, dass in den Medien regelmäßig von Feuern zu lesen ist, die durch wiederaufladbare Batterien verursacht wurden. Oft mit hohen Sachschäden und sogar Verletzten.

Was kann man also tun, um die Brandgefahr von Akkus in mobilen Geräten so gering wie möglich zu halten?

Wir haben im Folgenden die häufigsten Ursachen für schadhafte Akkus aufgeführt und zeigen, wie Sie das Risiko von Bränden minimieren können. Und so ganz nebenbei verlängern unsere Tipps sogar die Lebensdauer Ihrer Akkus. Los geht’s…

Starke Hitze und Temperaturschwankungen

Viele Akkutypen enthalten entzündbare Chemikalien, darunter Lithium. Dieses Alkalimetall ist sehr reaktionsfähig und leicht brennbar. Insbesondere bei Temperaturen über 180 °C kann es zum sogenannten „thermischen Durchgehen“ kommen:

Dabei wird die in einzelnen Akkuzellen gespeicherte Energie innerhalb kürzester Zeit durch chemische Reaktionen in Form von Wärme frei. Außerdem entsteht bei dieser Reaktion Sauerstoff, der chemisch mit anderen Zellbestandteilen wie dem Elektrolyten reagiert.

Die Folge ist eine sich selbst vrstärkende, nicht mehr zu unterbrechende exotherme Reaktion, die selbst bei vergleichsweise kleinen Akkumulatoren (z.B. Gartengeräte, Notebooks) zu hohen Sach- und Personenschäden führen kann.

Aus diesem Grund sollten Akkus nur innerhalb des vom Herstellers vorgegebenen Temperaturbereichs gelagert und betrieben werden. Zudem darf ausschließlich das für die jeweiligen Akkus spezifizierte Ladegerät verwendet werden, das über entsprechende thermische Schutzvorrichtungen verfügt.

Schnell-Lademodus und Tiefenentladung

So praktisch das schnelle Aufladen von Akkus sein kann, so problematisch ist es für deren Lebensdauer. Auch entstehen beim schnellen Laden hohe Temperaturen im Inneren der Akkuzellen. Je älter der Akku, desto signifikanter das Risikon möglicher Brände.

Ebenfalls zu einer unmerklichen Beschädigung können Tiefentladungen führen. Sie entstehen meist dann, wenn Akkus längere Zeit gelagert werden. Die Zellen verlieren regelmäßig Energie – ohne Nachladen sinkt das Energielevel auf kritische Werte.

Zwar lassen sich tiefentladene Akkus danach immer noch (meist mit geringerer Kapazität und deutlich kürzerer Lebensdauer) nutzen, eine „feuergefährliche“ Beschädigung der Akkuzellen ist jedoch nicht ganz auszuschließen.

Stürze und heftige Stöße

Mechanische Überbeanspruchung, beispielsweise durch unbeabsichtigtes Fallenlassen oder das Eindringen von Gegenständen in die Akkuzelle, stellen neben hohen Temperaturen das größte Brandrisiko dar.

Bei den dadurch möglichen, elektrischen („inneren“) Kurzschlüssen fließen hohe Ströme, die letztendlich zu starker Erhitzung des Akkus und einem hohen Brandrisiko führen.

Besonders tückisch ist, dass bestimmte mechanische Defekte erst nach längerer Zeit spontan entstehende innere Kurzschlüsse verursachen. Dasselbe gilt für im Rahmen der Beschädigung eindringenden Sauerstoff und Feuchtigkeit aus der Umgebung.

Akkus sollten daher pfeglich behandelt werden: Nicht werfen oder fallen lassen, keinen mechanischen Belastungen aussetzen!

Innere Defekte durch Gebrauch

Nicht zu vernachlässigen sind auch Schäden, die durch (exzessiven) Gebrauch der Akkus entstehen. Kaum ein Hersteller macht Vorgaben, ob und wenn ja, wie lange Akkumulatoren nach erfolgter Benutzung nicht aufgeladen werden dürfen.

Trotzdem empfiehlt es sich, Akkus nach der direkten Benutzung – besonders wenn diese warm geworden sind – vor dem Aufladen erst für gewisse Zeit abkühlen zu lassen. Das senkt nicht nur ein vermutetes Brandrisiko, sondern erhöht zumindest auf jeden Fall die Lebensdauer.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Mai 2023
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