WordPress: Wartungsmodus aktivieren bzw. deaktivieren

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Das Content Management System WordPress bietet viel Potenzial für ambitionierte Selbermacher. Wir zeigen Ihnen die besten Tipps, wie Sie die Funktionen von WordPress optimal nutzen können.
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☆ Dieser Artikel ist Teil unserer WordPress-Trickkiste – hier finden Sie Tipps, Tricks und Tutorials zum populären Content Management System WordPress… ☆

Mit Hilfe des Wartungsmodus können Sie das Frontend Ihrer Website vorübergehend abschalten. Alle eintreffenden Anfragen werden mit einer Standardseite quittiert, welche Besucher kurz und bündig über die temporäre Nichterreichbarkeit informiert.

Der Wartungsmodus ist vor allem während des Einspielens kleinerer Änderungen oder während einer Fehlerbehebung sinnvoll (z.B. falls die Installation eines Plugins oder eines Themes Probleme bereitet).

Anmerkung: WordPress schaltet sich bei Aktualisierung des Cores, der Plugins oder des aktiven Themes automatisch in den Wartungsmodus und deaktiviert diesen nach dem Update von selbst. Es ist also nicht notwendig bei Nutzung der internen Update-Funktion den Wartungsmodus manuell zu steuern.

Im Folgenden stellen wir Ihnen zwei Möglichkeiten vor, den Wartungsmodus von WordPress zu verwenden: Zum einen mit Hilfe von Bordmitteln und zum anderen über ein Plugin.

Bitte beachten Sie, dass beide Varianten (manueller Wartungsmodus und Plugin) natürlich eine weiterhin funktionale WordPress-Installation erfordern! Sollten Sie komplexere Arbeiten vornehmen wollen, die zum Ausfall von WordPress führen könnten, finden Sie am Ende dieses Artikels einen Vorschlag.

Wartungsmodus (de-)aktivieren – ohne Plugin

Um eine mit WordPress verwaltete Website vorübergehend stillzulegen, braucht es keine Plugins. Lediglich Zugriff auf die Kommandozeile (Shell).

Methode 1: .maintenance

Um den Wartungsmodus zu starten, erstellen Sie eine Textdatei namens .maintenance (der Punkt am Anfang ist wichtig!) mit folgendem Inhalt:

<?php $upgrading = time(); ?>

Und kopieren diese in das Hauptverzeichnis Ihrer WordPress-Installation. Am besten geht das auf Kommandozeilenebene (Shell) beispielsweise mit dem Editor pico:

pico .maintenance

Beachten Sie, dass Dateien mit einem Punkt am Anfang von Unix/Linux-Systemen als Systemdateien behandelt und „versteckt“ werden. Sie können diese mit der Option -a des Befehls ls sichtbar machen:

ls -a

oder

ls -la

Um den Wartungsmodus zu beenden, löschen Sie die Datei .maintenance (oder benennen sie um).

Methode 2: functions.php

Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass Sie eigene Texte anzeigen lassen können, um weitere Informationen für Ihre Besucher bereitzustellen (z.B. Links zu rechtlichen Pflichtangaben).

Um den Wartungsmodus zu initiieren, fügen Sie in die Datei functions.php des aktiven Themes (bzw. Child-Themes) folgenden Code ein:

function ofa_wartungsmodus()
{ if ( !current_user_can('edit_themes') || !is_user_logged_in() )
{ wp_die('
<h1>Wir sind gleich wieder für Sie da!</h1>
<p>Im Augenblick arbeiten wir an unserer Website, um sie noch besser zu machen. Ein klein wenig dauert es noch. Schauen Sie bitte in einer halben Stunde wieder vorbei...</p>', 'Diese Website befindet sich im Wartungsmodus!'); }}

add_action('get_header', 'ofa_wartungsmodus');

Um den Wartungsmodus zu beenden, entfernen Sie die gemachten Angaben aus der functions.php oder kommentieren diese mit /* … */ aus.

Die Datei functions.php befindet sich im Verzeichnis ./wp-content/themes/<Name des Layouts>. Bitte erstellen Sie vor Änderungen unbedingt eine Sicherungskopie des Originals!

Plugins für den Wartungsmodus

Gerade wenn umfangreichere Arbeiten an einer Webpräsenz anstehen, dürften sich die wenigsten Besucher mit einer simplen Standardmeldung zufrieden geben. Und vielleicht möchten Sie auch selbst komplexere Inhalte (z.B. Kontaktformulare) zur Verfügung stellen.

In diesen Fällen bieten sich diverse Plugins an, die Sie im WordPress-eigenen Plugin-Verzeichnis unter Stichwörtern wie „maintenance mode“, „under construction“ oder „coming soon page“ finden.

Fallstrick „gesetzliche Pflichtangaben“

Grundsätzlich entbinden Sie länger andauernde Wartungsarbeiten nicht von Ihrer Pflicht zur Bereitstellung aller gesetzlich vorgeschriebenen Angaben, wie dem Impressum oder der Datenschutzerklärung. Diese müssen bei kommerziellen Website immer zugänglich sein!

Alternativen zum Wartungsmodus (z.B. bei umfangreicheren Arbeiten mit längeren Ausfallzeiten)

Der Wartungsmodus dient einzig und allein dazu, kurzzeitig(!) auf eine Nichterreichbarkeit hinzuweisen.

Wer aufwändigere Änderungen an seiner Website vornehmen möchte oder gar einen Relaunch mit neuem Design und Funktionalität plant, sollte einen grundsätzlich anderen Weg gehen:

Hier empfiehlt es sich, einen Klon der Website samt Datenbank zu erstellen und diese auf einem separaten Testsystem (oder zumindest in einem passwortgeschützten Verzeichnis des eigenen Webservers) zu bearbeiten. Solange kann die bisherige Version der Website uneingeschränkt weiter betrieben werden.

Nach Abschluss der Arbeiten ersetzt der Klon die bisherige Installation oder aber es werden die einzelnen Arbeitsschritte an der aktuellen Website nachvollzogen (letzteres ist bei weniger umfangreichen Änderungen der zeitsparendste Weg).

Im Plugin-Verzeichnis finden Sie unter den Stichwörtern „clone“ und „migration“ passende Lösungen von Drittanbietern.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Juni 2020
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